Fenster-Lexikon für den Hausbau

Fenstermontage

Wer sich Gedanken um mögliche Energieeinsparungen macht, kommt am Thema Fenster nicht vorbei. Beim Neubau oder in der Sanierung werden Sie häufig mit Abkürzungen oder Fachbegriffen konfrontiert. Um nicht den Überblick zu verlieren, haben wir die wichtigsten Abkürzungen und Fachbegriffe für Sie zusammengefasst.

Wärmedämmung

Der U-Wert ist die Kenngröße der Wärmedämmung und wird in Watt pro Quadratmeter Kelvin (W/m²K) angegeben. Je kleiner der U-Wert, desto besser die Wärmedämmung. Der U-Wert ist abhängig von der Fensterart, Rahmenmaterial und Verglasung. Hierzu einige Kurzbezeichnungen:

Uw = Wärmedämmwert des Fensters (w= window, englisch für Fenster)
Ud = Wärmedämmwert der Haustüre (d= door, englisch für Türe)
Ug = Wärmedämmwert der Verglasung
Uf = Wärmedämmwert des Rahmens (f= frame, englisch für Rahmen)

Einbruchschutz

Wie sicher Fenster & Fenstertüren sind, wird durch die Widerstandsklassen definiert. Widerstandsklassen, oder auch Resistance Class „RC“, geben an wie lange die Fenster bei einem Einbruchsversuch mindestens standhalten müssen. In Abhängigkeit vom Standort des jeweiligen Wohnhauses, kann die Widerstandsklasse variieren. Bei Fenstern mit geringer Gefährdung, z.B. Fenster die schwer zugänglich sind, könnte die Widerstandsklasse RC1 ausreichend sein. Besonders gefährdet sind Wohnobjekte in Randlage oder auch leicht zu erreichende Fenster- und Fenstertüren im Erdgeschoß. Hier empfiehlt es sich Fenster in RC2 N oder RC2 einzubauen. Der Unterschied zwischen RC2 N und RC2 liegt im Bereich der Verglasung. Bei RC2 N gibt es keine Anforderungen an die Verglasung, bei RC 2 muss eine durchwurfhemmende Verglasung (P4 A) eingesetzt werden.

Schallschutz

Die Abkürzung Rw definiert wie viel Schall durch ein Fenster gelassen wird. Die Angabe wird in Dezibel (dB) gemacht. Je höher der Wert, desto besser ist der Schallschutz. Welcher Schalldämmwert für Ihre Fenster erforderlich ist, richtet sich nach den umliegenden Lärmverhältnissen.

Verglasung

Bei der Auswahl der Verglasung für Ihr Haus, werden Ihnen sicherlich folgende Begriffe „über den Weg laufen“:

Gesamtenergiedurchlassgrad g-Wert (%)
Je höher der g-Wert, desto mehr solare Energie dringt in die Räumlichkeiten und umso wärmer werden die Räume.

Lichttransmission (LT)
Je höher der Wert der Lichttransmission, umso mehr Licht dringt in den Raum ein. Es wird dadurch das Wohlbefinden gesteigert und senkt den Bedarf an künstlichem Licht.

Standardglas bricht und splittert leichter als ESG (Einscheibensicherheitsglas) oder VSG (Verbundsicherheitsglas) und birgt somit eine höhere Verletzungsgefahr. Beim ESG zerbricht die Glasscheibe bei zu hoher Krafteinwirkung in kleine, stumpfkantige Teilchen und schützt dadurch vor Verletzungen. VSG besteht aus zwei einzelnen Scheiben, die mit einer reißfesten und zähelastischen Folie verbunden sind.

Sonnenschutz

Die  Auswahlmöglichkeit an Sonnenschutzsystemen ist sehr vielfältig. Sie können wählen zwischen Vorbau- und Aufbaurollos, Raffstores, oder Jalousien. Die beliebteste Variante ist der Vorbaurollo. Verschiedene Kastenvarianten stehen zur Verfügung: rund, eckig, quadratisch oder auch als Unterputzvariante.

Energieeffizienzklasse

Für Neubauten und Altbausanierungen sind energetische Grenzwerte einzuhalten. Diese sogenannten Gebäudestandards charakterisieren den Energiebedarf des Hauses unter Berücksichtigung von Anlagentechnik, Wärmedämmung und Gebäudedichtheit. Gebäudestandards stufen Gebäude anhand ihres jährlichen spezifischen Energiebedarfs (zumeist Primärenergie) ein.

Die Energieeffizienzklassen von Gebäuden werden in den Klassen A+ bis H eingeteilt. Die Einteilung in eine Energieeffizienzklasse richtet sich nach dem Energieverbrauch pro m² Grundfläche.

Passivhäuser (A+) beziehen einen Großteil des Wärmebedarfs aus passiven Energiequellen wie Sonneneinstrahlung und interner Wärmequellen (Abwärme von Haushaltsgeräten und Personen). Sie sind stark gedämmt und sehr dicht gebaut und benötigen eine mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Ein Passivhaus kommt in der Regel ohne klassische Gebäudeheizung aus.

Der Begriff Effizienzhaus ist ein Qualitätszeichen. Die KfW nutzt dieses Qualitätszeichen im Rahmen ihrer Förderprogramme "Energieeffizient Bauen" und "Energieeffizient Sanieren". Bei einem KfW-Effizienzhaus wird unterschieden in KfW 100, KfW 85, KfW 70 usw. Diese geben den maximalen Prozentwert des in der Energieeinsparvordnung (EnEV) berechneten Primärenergiebedarfs des Referenzgebäudes an. Ein KfW-85-Haus darf somit maximal 85 % des Primärenergiebedarfs des Referenzgebäudes aufweisen.

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